17.. Haus Gütgemann („Fritzeburg“)
17.. Haus Gütgemann („Fritzeburg“)
Fritz Gütgemann (Ruut Fritz) und Frau vor der Fritzeburg um 1900, Am Yachthafen
An der Rheinseite des Hauses Gütgemann steht über der Tür die Jahreszahl 17… In seinem Kern dürfte das stattliche Anwesen allerdings älter sein. Seinen Namen hat das Haus nach dem „roten“ Fritz Gütgemann, der um die Wende des 19/20. Jahrhunderts Eigentümer war. Die Bilder, die sich vom Ehepaar Gütgemann vor ihrem Haus mit Regentonne, Fischernetz und Regenablauf erhalten haben, sind liebenswerte „Ikonen“ ihrer Zeit.
17.. Haus Gütgemann („Fritzeburg“)
1701: Errichtung des „Rathauskreuzes“
1701: Errichtung des „Rathauskreuzes“
Eines der ältesten Steinkreuze im Ort hat 1701 Pastor Rinckelbach am alten Rathaus aufstellen lassen. Dieses Kreuz, es muss übrigens an dieser Stelle zeitlich früher schon ein Holzkreuz gegeben haben, ist Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts immer wieder Gegenstand wenig schöner Streitigkeiten zwischen katholischen und evangelischen Christen im Ort gewesen.
Die Katholischen machten mehrmals im Jahr Prozessionen auch zu diesem Kreuz. Dadurch fühlten sich die Evangelischen, die ihren Betsaal im Vorgängerbau des alten Rathauses, dem Bürgerhaus hatten, gestört. Der Streit musste letztlich auf Regierungsebene geschlichtet werden.
Zwar durfte das Kreuz stehen bleiben, der katholische Pastor musste aber die „Stationszeiten“ so einrichten, dass eine Störung des evangelischen Gottesdienstes ausgeschlossen war.
Diese Streitigkeiten haben letztlich zum Bau der ev. Kirche geführt.
Was sonst noch in der Welt passierte. Hier der Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/1701
1721 – 23: Bau der evangelischen Kirche
1721 – 23: Bau der evangelischen Kirche
Das obere Stockwerk des Bürgerhauses, das die stark wachsende ev. Gemeinde als Kirchenraum nutzte, wurde Anfang des 18. Jahrhunderts zu klein.
Dem Wunsch, eine eigene Kirche bauen zu dürfen, wurde aber erst nach langwierigen Verhandlungen und nur mit Auflagen entsprochen. Den rechteckigen Saalbau errichtete die Gemeinde in den Jahren 1721 bis 1723.
Die Kirche ist, nach calvinistischer Art, einfach und schlicht ausgestattet. Der Bau durfte nach der Bauauflage nicht an der Landstraße errichtet werden; er musste hinter den Fassaden der Häuser an der Straße „versteckt“ werden und konnte bis Ende des 19. Jahrhunderts nur durch die Toreinfahrt des „alten Pfarrhauses“ erreicht werden.
Es klingt wie eine Ironie der Geschichte: diese Auflage hat bewirkt, dass der Kirchenbau – anders als die kath. Kirche – hochwasserfrei ist.
Was 1721 sonst noch in der Welt passierte. Hier der Link:
de.wikipedia.org/wiki/1721
1721 – 23: Bau der evangelischen Kirche
1780: Die „Ahl Pump“
1780: Die „Ahl Pump“
Dort, wo die Pützgasse in die Hauptstraße mündet, steht die „Ahl Pump“. Auch wenn einige Häuser im Ort einen eigenen Brunnen hatten, die alte Pumpe war die Hauptwasserquelle für das Dorf. Für einen so kleinen Ort eine sehr „moderne“ Anlage.
Und ein wichtiger Ort der Kommunikation. Sie hat zur alten Landstraße hin den eisernen Pumpschwengel, während der verzierte Ausguss nach Süden hin zeigt. Das barocke Bauwerk ist fein gegliedert und nach der „Dreiecksmessung“ berechnet.
Übrigens: eine weitere ähnliche Pumpe stand noch um 1900 an der „Bleiche“, dem heutigen Parkplatz am Rhein.
Was sonst noch in der Welt passierte. Hier der Link:
de.wikipedia.org/wiki/1780
1780-81: Das Wirtz`sche Haus
1780-81: Das Wirtz`sche Haus
Haus von Dr. Felix Wirtz um 1895 Ecke Pferdewg / Am Yachthafen
Den stattlichen Bau Ecke Pferdeweg/Am Yachthafen hat Ferdinand Fassbender im Jahr 1780 errichtet. Er hatte, als die Zeiten wieder friedlicher geworden waren, als erster den Mut, ein Haus außerhalb der alten Ortsbefestigung, das war nach
Süden ein Graben, heute die Ankergasse, zu bauen.
Er richtete dort seinen Gasthof „Zum Anker“ ein, in dem die Rheinschiffer und Treidelknechte übernachten konnten. Die Pferde, die die Schiffe den Rhein hochzogen, erreichten die Stallungen Fassbenders, die er im Pferdeweg gebaut hatte. Wohl aus Vorsichtsgründen hat er die Fenster des Hauses sehr hoch anbringen lassen und den Hauseingang zur geschützten Ankergasse hin geplant, die er durch das große Tor allabendlich verschloss. Man konnte ja nie wissen….
Hier mehr über das Wirtz`sche Haus:
www.kreis-ahrweiler.de/kvar/VT/hjb1993/hjb1993.52.html
1780-81: Das Wirtz`sche Haus
1784: Jahrtausendhochwasser
1784: Jahrtausendhochwasser
1784 HAT DAS Inschrift am Wirtz’schen Haus: WASSER HIER GESTANDEN DEN 29. FEBRUARIUS
Für 1784 berichten die Chroniken über das schlimmste Hochwasser, das der Rhein seit Menschengedenken geführt hat. Ende 1783, Anfang 1784 herrschte über lange Wochen starker Frost, so dass der Fluss vollkommen zugefroren war. Die Menschen konnten zu Fuß oder mit Pferd und Wagen das gegenüber liegende Ufer erreichen. Michael Hasselbeeck, der Geometer des Kölner Stiftes „Maria im Kapitol“ zeichnete diese seltene Situation, eines der ersten erhaltenen Bilder vom Ort.
Ende Februar „ging der Rhein auf“, wie die Oberwinterer sagen; es bildeten sich große Eisschollen. Durch einen plötzlichen Kältesturz froren diese wieder zusammen, schoben sich übereinander und bildeten eine künstliche, hohe Mauer, die das Rheinwasser weit zurückstaute.
Am 28. Februar brach infolge des wieder wärmer werdenden Wetters diese „Staumauer“ und der zurückgestaute Rhein ergoss sich in das Tal. Die Schäden in der gesamten Region waren unermesslich groß. Im Torbogen des Wirtz`schen Hauses hat Ferdinand Fassbender die Rheinhöhe vom 29. Februar einmeißeln lassen.
Was 1784 sonst noch in der Welt passierte. Hier der Link:
de.wikipedia.org/wiki/1784
1789: Der erste „Stadtplan“
1789: Der erste „Stadtplan“
Zeichnung von Michael Haßelbeck, Ausschnitt
Für das freiadelige Stift „Maria im Kapitol“ zu Köln zeichnete der Geometer Michael Hasselbeeck 1789 den nördlichen Teil unseres Ortes und die angrenzenden Gebiete. Es handelt sich um einen „Katasterplan“, in dem das Eigentum des Stiftes verzeichnet ist.
Am Leinpfad erkennt man die St. Laurentiuskirche, die von einer Mauer umgeben ist. Um die Kirche liegt der Friedhof. Ebenso ist eingezeichnet das gotische Friedhofstor, das Anfang des 19. Jahrhunderts auf den neuen Friedhof umgesetzt wurde. Nördlich der Kirche schließt sich der Pfarrgarten an.
Oberhalb erkennt man das alte „Bürgerhaus“, das ein kleines Türmchen ziert, sowie das „Haus Schwanen“. Deutlich erkennbar ist auch die „Holzportz“, also das „Holztor“, das an der Stelle stand, wo Holzweg und Kräuselgässchen zusammentreffen.
Nach Norden hin erstrecken sich Weingärten. Die Lagen „Friedrichsberg“ und Speerbaum“ sind besonders eingezeichnet.
Was 1789 sonst noch in der Welt passierte. Hier der Link:
de.wikipedia.org/wiki/1789
1789: Der erste „Stadtplan“