50 vor chr. bis 1700

Etwa ab 50 v. C.: Römische Zeit

Etwa ab 50 v. C.: Römische Zeit

Jupiter-Kopf aus Oberwinter-BandorfJupiter-Kopf aus Oberwinter-Bandorf

In den fünfziger Jahren vor Christus hat Caesar das links-rheinische Gebiet für Rom erobert. Der Boden in unserer Gemarkung hat in der Vergangenheit immer  wieder römische Spuren, wie Ziegel, Mauerreste etc. frei gegeben.

In Bandorf wurden ein Jupiterkopf und die Figur eines liegenden Brunnengottes ergraben, die sich heute im Rheinischen Landesmuseum in Bonn befinden. Dass schon in römischer Zeit am Unkelstein das begehrte Baumaterial gebrochen wurde belegen Weihesteine, die dort Mitte des 19. Jahrhunderts gefunden wurden.

Letztlich dürfte auch der Ortsname „Winter“ auf den lateinischen Begriff „vinitorium“, zu Deutsch etwa „Weinort“ zurückzuführen sein.
Was sonst noch in der Welt passierte. Hier der Link zu den Römern:
de.wikipedia.org/wiki/Römisches_Reich

Etwa ab 50 v. C.: Römische Zeit

Etwa ab 500 n. C.: Fränkische Zeit

Etwa ab 500 n. C.: Fränkische Zeit

Auszug aus dem Protokollbuch des MarienhofesAuszug aus dem Protokollbuch des Marienhofes

Die Römer konnten sich bis in die Mitte des 5. Jahrhunderts am Rhein halten. Ihnen folgten als neue Herren die Franken.

Schriftliche oder archäologische Zeugnisse dieser Umbruchzeit haben sich für den Oberwinterer Raum nicht erhalten. Immerhin wissen wir, dass „Königin“ Plektrud, die Gemahlin Pippins des Mittleren, nicht nur das Kölner freiadlige Stift „Maria im Kapitol“ gegründet hat. Sie hat es unter anderem auch mit dem Oberwinterer „Marienhof“ sowie Weinbergen in unserm Ort ausgestattet.

Dies dürfte der erste greifbare Beleg des Wirkens von Franken im Dorf sein.

Auszug aus dem Protokollbuch des Marienhofes

Hier der Link zum Fränkischen Reich:
de.wikipedia.org/wiki/Fränkisches_Reich

886: Erste urkundliche Nennung Oberwinters

886: Erste urkundliche Nennung Oberwinters

Auszug aus dem Protokollbuch des Marienhofes

886 wird das Dorf urkundlich zum erstenmal erwähnt. In einer Vereinbarung zwischen dem Abt des Klosters Prüm und einem gewissen Hartmann werden unter anderem Weingärten zwischen „rieganaga et oncale et uuinitorio et cazbach et einzfeld“ erwähnt.

Neben Remagen und Unkel also „Winter“ und „Einsfeld“, eine Wüstung, die in nordwestlicher Richtung hinter Bandorf gelegen hat. Hartmann, ein fränkischer Großgrundbesitzer, hat die Kirche von Villip (bei Bonn) gestiftet und reich ausgestattet.

Was sonst noch 886 in der Welt passierte. Hier der Link:
de.wikipedia.org/wiki/886

886: Erste urkundliche Nennung Oberwinters

1131: Erste Nennung der Oberwinterer Kirche

1131: Erste Nennung der Oberwinterer Kirche

Die Kirche links unten in ihrer ursprünglichen Form, gezeichnet 1789 vom Geometer Michael HaßelbeckDie Kirche links unten in ihrer ursprünglichen Form, gezeichnet 1789 vom Geometer Michael Haßelbeck

1131 wird die Kirche von Oberwinter erstmals urkundlich erwähnt.
Seinerzeit bestätigte Papst Innozenz II. dem Bonner Cassius- und Florentiusstift u.a. das Eigentum an Oberwinter samt Kirche und Zehnt.
Wann und von wem die Kirche errichtet wurde, ist der Urkunde nicht zu entnehmen. Nach den Bodenbefunden, die bei den Instandsetzungsarbeiten in der Kirche im Jahr 2005 aufgedeckt wurden, dürfte die Kirche ursprünglich ein rechteckiger, nach Osten hin ausgerichteter Raum von einer Grundfläche von 6 mal 9,50 m gewesen sein.

Der romanische Bau war aus Basaltsteinen (möglicherweise vom Unkelstein) errichtet. Die Art des Grundrisses und das Laurentius-patrozinium deuten auf eine Bauzeit im 11. Jahrhundert hin. Wohl im 12. Jahrhundert ist der kleine Bau nach Norden hin um etwa drei Meter verbreitert worden.
Was 1131 sonst noch in der Welt passierte. Hier der Link:
de.wikipedia.org/wiki/1131

Neben Remagen und Unkel also „Winter“ und „Einsfeld“, eine Wüstung, die in nordwestlicher Richtung hinter Bandorf gelegen hat. Hartmann, ein fränkischer Großgrundbesitzer, hat die Kirche von Villip (bei Bonn) gestiftet und reich ausgestattet.

Was sonst noch 886 in der Welt passierte. Hier der Link:
de.wikipedia.org/wiki/886

14.-16. Jahrh.: Landskroner Zeit

14.-16. Jahrh.: Landskroner Zeit

Das Ortswappen von Oberwinter, entstanden aus dem Schöffensiegel von 1482, zeigt zwei Schilde, die durch einen Weinstock getrennt werden. Damit wird auf den ehemaligen Weinanbau verwiesen. Das linke Wappen gehört zu den Herren von Tomburg, das rechte zu Landskron.Das Ortswappen von Oberwinter, entstanden aus dem Schöffensiegel von 1482, zeigt zwei Schilde, die durch einen Weinstock getrennt werden. Damit wird auf den ehemaligen Weinanbau verwiesen. Das linke Wappen gehört zu den Herren von Tomburg, das rechte zu Landskron.

Mit diesem Datum beginnt für Oberwinter eine neue Epoche: Vom Kölner Erzbischof erhielt Gerhard, der Burggraf zur Landskron, die Kirchspiele Winter und Birgel zu Lehen.

1366 kam die Herrschaft aufgrund eines Erbvertrages an die Herren von Tomburg: Die Erbtochter Gerhards, Kunigunde, brachte es als Mitgift mit in ihre Ehe mit Friedrich von Tomburg ein.

Im Jahre 1441 wurde die Herrlichkeit Oberwinter geteilt: Elisabeth von Saffenburg, eine der beiden Erbtöcher von Landskron und Tomburg, heiratete Herrn Lutter Quad von Isengarten und erhielt den halben Anteil der Herrlichkeit. Sie begründeten das Geschlecht der Quad von Landskron.

So einfach ging der Besitzübergang freilich nicht vor sich: Elisabeths Vater, Herr Kraft von Saffenburg, Herr zu Tomburg und Landskron und sein Sohn Johann gaben nach dem erhaltenen Vertrag, der »Freitag nach Christi Himmelfahrt 1441« geschlossen wurde, Tochter und Schwester dem Knappen Lutter Quad zur Frau. Als Mitgift sollte Elisabeth 3 000 gute rheinische Gulden in Münzen des Kurfürsten am Rhein erhalten.

Wenn wir, so verpflichteten sich Vater und Sohn Saffenburg, »dann solches Geld nicht gereit (bereit) han, so han wir darvun ingegeven, verschrieven halff scheit unsere Dorpere Winteren, Birgel, Bachendorf und Enzfeld. . .« (Rheinischer Antiquarius III, 9, S. 390).
Damit verpflichteten sie sich, dem jungen Paar die Hälfte ihrer Dörfer Winter, Birgel usw. und, wie sie später formulieren, die Hälfte der Rechte und Einkünfte zu überschreiben, sofern sie den ausgelobten Betrag nicht aufbringen könnten. Das Geld war offensichtlich schon damals knapp:

Nur 10 Jahre später, 1451, wird den Betroffenen, d. h. den Schultheißen, Schöffen, Gemeinden und Untertanen der betreffenden Orte mitgeteilt, sie hätten die Renten in Zukunft an den »getreuen Ritter Lutter Quad, Herrn zu Tomburg und Landskron« zu zahlen. Damit war Lutter Quad faktisch im Besitz der einen Hälfte der Herrlichkeit Oberwinter.
Die zweite Saffenburg-Tochter Gertrud führte die andere »Überwinterer Hälfte« als Heiratsgut ihrem Mann Friedrich von Sombreff zu. Im Wege des Erbgangs erwarben 1506 die Grafen von Manderscheidt-Schleiden die Sombreffsche Hälfte von Oberwinter.

Erst 1766 sollte unsere Herrlichkeit wieder in einer Hand vereinigt werden: In diesem Jahre verschied mit Franz Bernhard von Quad der letzte männliche Nachkomme seiner Linie. Sein Anteil gelangte durch Lehensanfall an die Jülicher Lehensherren, die die Herrschaft Oberwinter im Jahre 1567 gegen das Gebiet um Gaulsheim am Rhein mit dem Pfalzgrafen — dem ursprünglichen Lehensherrn — eingetauscht hatten. Der Manderscheidtsche Anteil von Oberwinter war bereits 1593 an Jülich zurückgefallen.

Seitdem wurde — wie der Rheinische Antiquarius Mitte des 19. Jahrhunderts berichtet — die Herrlichkeit Oberwinter als ein »Bestandteil des (Jülischen) Amtes Sinzig betrachtet, jedoch das Einkommen besonders berechnet«.

Hier ein Link zur Burg Landskron:
de.wikipedia.org/wiki/Burg_Landskron_(Bad_Neuenahr)
de.wikipedia.org/wiki/Tomburg

14.-16. Jahrh.: Landskroner Zeit

1636: Ältestes bekanntes Bild von Oberwinter

1636: Ältestes bekanntes Bild von Oberwinter

Zeichnung von Wenzel Hollar, 1636Zeichnung von Wenzel Hollar, 1636

Im Mai 1636, mitten im Dreißigjährigen Krieg befuhr eine Diplomatenkommission den Rhein in Richtung Süden. An Bord befand sich auch der Prager Wenzel Hollar, der vom Schiff aus auch Oberwinter gezeichnet hat.
Der Ort wird als „grüne Oase“ dargestellt: zwischen Kirche und Häusern erkennt man viele (Obst-?)Bäume.  Am Rheinufer liegen Weingärten, die Berghänge sind mit Baum- und Buschwerk bestanden.
An die alte Kirche sind bereits der gotische Chor und die Sakristei angebaut, die aus der Zeit um 1500 stammen.

Hier mehr über Wenzel Hollar:
de.wikipedia.org/wiki/Wenzel_Hollar
www.kreis.aw-online.de/kvar/VT/hjb2006/hjb2006.38.htm

1671: Haus Schwanen

1671: Haus Schwanen

Farbig aquarellierte Bleistiftzeichnung von Albrecht von Mellenthien, 1880Farbig aquarellierte Bleistiftzeichnung von Albrecht von Mellenthien, 1880

Eines der schönsten und ältesten Gebäude ist das „Haus Schwanen“, Ecke Kräuselgässchen / Hauptstrasse. Der Handelsmann und Oberwinterer Schuldheiß (Johann) Peter Cremer und seine Frau Catharina, geb. Ensfelds, haben den Bau 1761 errichtet.

Reiches Schnitzwerk, Figuren, die „um die Ecke“ schauen können  und bunte Farben fesseln das Auge des Betrachters. Die Treppe der nördlichen Haushälfte soll aus einem einzigen Eichenstamm gefertigt gewesen sein, die vom Keller bis in das Obergeschoss führte.

Der zweite Eigentümer war in der französischen Zeit der damalige „Maire“, ein Herr Loosen. Er soll stets bewaffnet gewesen und daher „General von Oberwinter“ genannt worden sein. Jahrzehnte lang hat später ein Herr Müller im Haus den gut beleumundeten Gasthof „Schwanen“ geführt, in dem sogar im Jahr 1806  Napoleon übernachtet haben soll. Noch heute wird ein Zimmer im Haus nach dem Korsen benannt.
Im vergangenen Jahrhundert beherbergte das Haus einen Friseur, einen Antiquitätenladen, eine Augenarztpraxis, das Büro der örtlichen SPD und ein Fotostudio.

Was 1671 sonst noch in der Welt passierte. Hier der Link:
de.wikipedia.org/wiki/1671
Mehr zum Haus Schwanen:
www.kreis.aw-online.de/kvar/VT/hjb1976/hjb1976.4.htm

1671: Haus Schwanen