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Buchvorstellung Winzer, Wein und harte Arbeit

Vorstellung der Publikation

Wer weiß heute noch, dass Oberwinter über 1000 Jahre lang ein blühender Weinort war? Dass sogar der Ortsname mit Wein zu tun hat? Dass viele Klöster hier Weingüter hatten, auf denen der begehrte Wein produziert wurde? Dass es noch um 1900 über 30 Weinhandlungen gab und warum „plötzlich“ der hiesige Weinbau und –handel vollständig zum Erliegen kam?
Für den Rathausverein ist das Vorstandsmitglied Hans Atzler diesen Fragen nachgegangen und hat interessante Informationen und umfangreiches Bildmaterial zusammengetragen. So ist eine örtliche Weingeschichte entstanden, die einen Blick auf „Winzer, Wein und harte Arbeit“, so der Titel des 15. Bandes der Reihe „Oberwinterer Geschichte(n)“ eröffnet.

Die Vorstellung des neuen Buches fand am Freitag, den 01. Dezember um 19:00 Uhr im alten Rathaus in Oberwinter statt.

Das Buch "Winzer, Wein und harte Arbeit" ist Band 15 der Schriftenreihe Oberwinterer Geschichte(n). Es umfasst 192 Seiten, hat ein Hardcover und kostet 12 Euro. Es ist seit Anfang Dezember in unserem Onlineshop bestellbar.

Zur Vorstellung des neuen Buches „Winzer, Wein und harte Arbeit“- Erinnerungen an den alten Weinort Oberwinter konnte der Vorsitzende des Rathausvereins Hans Metternich eine überwältigende Zahl von Besuchern begrüßen.
Anhand einer Bild-Präsentation gelang es Hans Atzler, einen ausführlichen und mit vielen, zum Teil lustigen und nachdenklichen Anekdoten geschmückten Überblick über die Geschichte des Weinanbaus in Oberwinter und vor allem seine Bedeutung für die Einwohner des Ortes zu vermitteln.
In seinen Ausführungen zeigte er auf, dass der Name Oberwinter eine nachrömische Entstehung „in christlich/klösterlichen Zusammenhang“ aufweist. So stand auch der größte Teil der Weinberge im Eigentum der Klöster. Bewirtschaftet wurden diese Flächen von den Einwohnern des Ortes, die als Gegenleistung einen Teil der Trauben behalten durften. Auch in späterer Zeit blieben die meisten Oberwinterer Nebenerwerbswinzer. Die Weinhändler übernahmen für sie die Vermarktung. Von denen gab es im 19. Jahrhundert 30 Stück, die damit bis in die 1930er Jahre einen sehr bedeutenden Anteil am Wirtschaftsleben des Ortes ausmachten.
Übrig geblieben sind aus dieser Zeit die vielen ehemalige Weinkeller, denen als „Unterwelt von Oberwinter“ ein eigenes Kapitel im Buch gewidmet ist.
Der Weinbau kam u.a. aufgrund von Rebkrankheiten vor über 100 Jahren langsam zum Erliegen und fand in den 1920 er Jahren sein Ende. Dem folgte dann auch das Küferhandwerk, mit dem endgültig im Jahre 1949 Schluss war.

Hans Metternich, Hans Atzler und Heinz Wilms vom Rathausverein Oberwinter

Hans Metternich, Hans Atzler und Heinz Wilms vom Rathausverein Oberwinter bei der Präsentation des Buches "Winzer, Wein und harte Arbeit".

Aber sozusagen in einer ersten Flurbereinigung wurden die alten Weinberge mit Obstbäumen bepflanzt. Die vordem beste Weinlage am Friedrichsberg mit Kirschbäumen, was jedes Frühjahr zur Blütezeit ein besonderes Schauspiel darstellte.
Die Firma Kleinhans & Eckertz begann in ihren Räumen und Kellern in großem Stil mit der Herstellung und Vermarktung von Säften aus Äpfeln und Kirschen. Seinen Höhepunkt fand diese Entwicklung in den 1950 er Jahren, als in Oberwinter „Hohes C“ „erfunden“ wurde!
Begleitend zum Buch haben Hans Atzler und Dr. Heinz Wilms und weitere Mitglieder des Rathausvereins im Saal des ehemaligen Rathauses Hauptstraße 99 in Oberwinter eine sehenswerte und ausführliche Foto-Dokumentation erstellt. Diese wird begleitet von vielen Originaldokumenten und zahlreichen Gegenständen aus dem Weinanbau und von Küfer-Handwerk, die in Vitrinen und an den Wänden ausgestellt sind.

Weinlagen und Flurnamen in Oberwinter um 1870 - Rathausverein Oberwinter

Ein besonderes Highlight ist eine in mühsamer Kleinarbeit erstellte Karte der Landnutzung von 1870 mit über 40 (!) Flurnamen der Weinlagen von Oberwinter, Bandorf, Birgel, Rolandseck und Rolandswerth. Die Quellen und das Layout zu dieser Karte haben Dr. Heinz Wilms, Hans Atzler und Dr. Regine Spohner erarbeitet, die Kartographie hat in professioneller Arbeitsweise von Dr. Regine Spohner geleistet. DemVermessungs- Katasteramt in Mayen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Ein Klick auf die Karte öffnet eine größere Ansicht als PDF.

Die schöne und sehenswerte Ausstellung mit der großen Karte des früheren Weinanbaus ist noch zu sehen:


⁃ Sonntag den 10. Dezember 2023 von 11:30 Uhr bis 14:00 Uhr
⁃ Sonntag den 17. Dezember 2023 von 11:30 Uhr bis 14:00 Uhr